Die Beginen: Pioniere sozialer Gerechtigkeit und Spiritualität
Beginen waren eine religiöse und soziale Bewegung, die im 12. Jahrhundert in Europa, insbesondere in Frankreich und Belgien, entstand. Es handelte sich um eine religiöse Laienbewegung, die darauf abzielte, Frauen, die nicht zum traditionellen Klosterleben berufen waren, aber dennoch Gott dienen und ein frommes Leben führen wollten, eine alternative Lebensweise zu bieten.
Die Beginen waren Frauen, die in Gemeinschaften lebten, meist in Städten Gebiete und widmeten sich einem Leben des Gebets, der Nächstenliebe und des Dienstes. Sie legten keine Gelübde ab und trugen auch keine Ordenstracht wie Nonnen, befolgten jedoch eine Reihe von Regeln und Praktiken, die denen klösterlicher Orden ähnelten. Sie lebten in ihren eigenen Häusern oder in kleinen Gemeinschaften und konnten kommen und gehen, wann sie wollten.
Beginen waren oft wohlhabende Frauen, die ihre Mittel dazu nutzten, die Armen und Kranken zu unterstützen. Sie leiteten Krankenhäuser, Waisenhäuser und andere Wohltätigkeitseinrichtungen und sorgten für Bildung und Ausbildung junger Mädchen. Viele Beginen engagierten sich auch in der spirituellen Führung und Beratung und waren für ihre Weisheit und Heiligkeit bekannt. Das Erbe der Beginen wird jedoch weiterhin in vielen Teilen Europas gefeiert, insbesondere in Belgien und Frankreich, wo sie als Pioniere der sozialen Gerechtigkeit und Spiritualität gelten.