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Rhizomatisches Lernen: Ein dezentraler Bildungsansatz

Rhizome (vom griechischen Wort „rhizoma“, was „Wurzel“ bedeutet) ist eine Metapher, die verwendet wird, um eine Art Lern- und Wissensaustauschnetzwerk zu beschreiben, das dezentralisiert, nicht hierarchisch ist und sich ständig weiterentwickelt. Der Begriff wurde erstmals vom französischen Philosophen und Soziologen Michel Foucault in seinem 1980 erschienenen Buch „Die Ordnung der Dinge: Eine Archäologie der Humanwissenschaften“ geprägt.

Im Bildungskontext betont rhizomatisches Lernen die Bedeutung von Verbindungen, Netzwerken und Beziehungen zwischen Lernenden und ihrer Umgebung statt eines traditionellen lehrerzentrierten Ansatzes. Es ermutigt die Lernenden, ihre eigenen Wissenspfade zu erkunden und zu schaffen, anstatt einem vorgegebenen Lehrplan zu folgen.

Rhizomatisches Lernen zeichnet sich durch die folgenden Prinzipien aus:

1. Dezentralisierung: Beim rhizomatischen Lernen gibt es keine zentrale Autorität oder Hierarchie. Den Lernenden steht es frei, andere auf nichtlineare Weise zu erkunden und mit ihnen in Kontakt zu treten.
2. Horizontale Netzwerke: Rhizomatisches Lernen betont Verbindungen zwischen Lernenden und ihrer Umgebung und nicht vertikale Hierarchien.
3. Mehrere Einstiegspunkte: Lernende können das Netzwerk an jedem beliebigen Punkt betreten und verschiedene Wege erkunden, anstatt einem linearen Fortschritt zu folgen.
4. Kein Anfang oder Ende: Rhizomatisches Lernen ist fortlaufend und entwickelt sich ständig weiter, ohne festen Anfang oder Ende.
5. Nichtdeterminismus: Das Ergebnis des rhizomatischen Lernens ist nicht vorbestimmt, sondern ergibt sich aus den Interaktionen und Verbindungen zwischen Lernenden und ihrer Umgebung.
6. Konnektivität: Rhizomatisches Lernen betont die Bedeutung von Verbindungen und Beziehungen zwischen Lernenden und nicht von individueller Leistung.
7. Pluralismus: Rhizomatisches Lernen erkennt und schätzt mehrere Perspektiven und Wissensweisen.
8. Antiautoritarismus: Rhizomatisches Lernen lehnt traditionelle Autoritätsstrukturen ab und ermutigt Lernende, eine aktive Rolle bei der Gestaltung ihrer eigenen Lernerfahrungen zu übernehmen.

Durch die Übernahme dieser Prinzipien schafft rhizomatisches Lernen ein dynamisches und integratives Umfeld, das Kreativität, Zusammenarbeit und kritisches Denken fördert. Es stellt die traditionelle Vorstellung von Bildung als Wissensvermittlung von oben nach unten in Frage und befähigt die Lernenden stattdessen, eine aktive Rolle auf ihrem eigenen Lernweg zu übernehmen.

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