Was ist Aglycon in der Chemie?
Aglycon ist ein Begriff, der in der Chemie verwendet wird, um den Nichtzuckerteil eines Glykosids zu beschreiben, bei dem es sich um ein Molekül handelt, das aus einem Zucker und einer Nichtkohlenhydratkomponente besteht. Das Aglycon ist der Nicht-Kohlenhydrat-Anteil des Glykosids, der übrig bleibt, nachdem der Zucker durch Hydrolyse oder andere chemische Reaktionen entfernt wurde. Mit anderen Worten: Aglycon ist der Teil eines Glykosids, der kein Zucker ist. Es kann sich um einen Alkohol, ein Amin oder einen anderen Molekültyp handeln, der über eine kovalente Bindung mit der Zuckereinheit verbunden ist. Das Aglycon ist typischerweise polarer und wasserlöslicher als der Zuckeranteil, was es für verschiedene biologische und pharmazeutische Anwendungen nützlich macht. Herzglykoside wie Digoxin bestehen beispielsweise aus einem Zucker und einem Aglycon (Digoxigenin), das an den Zucker gebunden ist durch eine glykosidische Bindung. Nach der Hydrolyse des Glykosids verbleibt das Aglycon als freies Molekül, das für verschiedene Zwecke verwendet werden kann, beispielsweise zur Hemmung von Proteinkinasen oder als Tumor-Targeting-Wirkstoff.